
Seit Februar 2025 arbeitet Peter Eberhard als Berufsbildner im Ausbildungszentrum Burgdorf. Der 31-Jährige bringt viel Erfahrung aus der Praxis mit, wo er sich vom Maurerlernenden bis zum Polier entwickelt hat. Im Interview spricht er über seinen Werdegang, seine Motivation und seine Vision für die Zukunft des Baugewerbes.
Wieso hast du dich damals als Jugendlicher für die Ausbildung als Maurer entschieden?
Als durchschnittlicher Schüler hatte ich mit 15 Jahren noch keine klaren Zukunftspläne. Die Maurerlehre war also eher ein pragmatischer Schritt, da sie mir eine greifbare Perspektive und eine solide Grundlage bot.
Du hast für dein junges Alter bereits eine beeindruckende Laufbahn hinter dir. Was hat dich auf diesem Weg angetrieben?
Wissen öffnet Türen und ermöglicht Entwicklung. Insbesondere der Austausch mit anderen Fachleuten, das gemeinsame Lernen und die stetige Weiterentwicklung sind für mich bis heute eine grosse Motivation. Derzeit absolviere ich die Ausbildung zum Bauführer, um mein Fachwissen noch weiter zu vertiefen.
Weshalb hast du dich entschieden, von der Baustelle ins Ausbildungszentrum zu wechseln?
Mir liegt die Förderung motivierter Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen am Herzen. Schon in meinem früheren Betrieb war ich als Bildungsverantwortlicher tätig und habe dabei erkannt, wie erfüllend diese Tätigkeit für mich ist. Als sich die Möglichkeit im Ausbildungszentrum Burgdorf bot, habe ich die Chance ergriffen.
«Jeder Charakter bringt eigene Stärken mit. Wenn wir diese Diversität nutzen, voneinander lernen und als Team zusammenarbeiten, können wir das grösste Potenzial entfalten.»
Was bedeutet für dich «gute Berufsbildung»?
Privileg und Verpflichtung zugleich. Gute Berufsbildung ermöglicht jungen Leuten, echte Fähigkeiten zu erwerben. So können sie mit Stolz hinter ihrer Arbeit stehen und einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Damit das gelingt, braucht es nicht nur motivierte Lernende, sondern auch engagierte Lehrpersonen, die Wissen, Werte und Leidenschaft weitergeben.
Was hast du aus deiner Zeit auf der Baustelle mit ins Ausbildungszentrum genommen?
Zu erkennen, wie jedes Detail zusammenspielt. Diese Erfahrung hilft mir heute enorm dabei, Lernenden praxisnah zu vermitteln, dass der Bau weit mehr ist als reines Handwerk: Es erfordert Strategie, Planung und ein tiefes Verständnis für Zusammenhänge.
Was möchtest du den Lernenden nebst handwerklichen Fähigkeiten mit auf den Weg geben?
Niemals aufgeben und Erfahrungen machen; auch Fehler gehören dazu. Solange man sich selbst reflektiert, kann man aus allem etwas lernen. So werden die Lernenden nicht nur gute Handwerker, sondern wachsen auch persönlich.
Wie gelingt es uns, die nächste Generation genauso für die Bauberufe zu begeistern?
Ich bin überzeugt, dass wir mit einer modernen Berufsbildung und zukunftsorientierter Führung in den Betrieben am meisten erreichen. Jede Generation ist anders, deshalb muss sich auch unser System ständig weiterentwickeln.
Wichtig ist mir auch, den Bauberuf von seiner negativen Stigmatisierung zu lösen. Junge Menschen sollen sehen, dass Baufachleute nicht nur körperlich arbeiten, sondern anspruchsvolle Tätigkeiten verrichten und Verantwortung übernehmen. Jeder Charakter bringt eigene Stärken mit. Wenn wir diese Diversität nutzen, voneinander lernen und als Team zusammenarbeiten, können wir das grösste Potenzial entfalten.





